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Impfungen allgemein
Die Gabe eines Impfstoffs, um Menschen vor ansteckenden Krankheiten zu schützen, nennt man Impfung. Gegen manche Krankheiten muss man regelmäßig geimpft werden, um geschützt zu sein (z.B. Tetanus). Gegen andere Krankheiten reichen eine oder zwei Impfungen (z.B. Masern).
Eine Impfung aktiviert die eigenen Abwehrkräfte im Körper. Das wird auch Immunsystem genannt. Die Impfung bringt das Immunsystem dazu, eigene Stoffe zur Abwehr von Krankheiten zu produzieren. Diese Stoffe nennt man Abwehrkörper.
Durch das Impfen sinkt das Risiko zu erkranken. Wenn Viren, Bakterien oder Pilze in den Körper eindringen, spricht man dabei auch von Infektion. Manche Infektionen können sogar bis zum Tod führen. Durch eine Impfung können Infektionen vermieden werden, ebenso auch gesundheitliche Schäden, die manchmal erst viele Jahre später auftreten.
Allgemeines zur Impfung gegen Corona
In Deutschland sind die Impfstoffe der Hersteller BioNTech/Pfizer („Comirnaty“), Moderna („Spikevax“), AstraZeneca („Vaxzevria“) und Johnson&Johnson zugelassen. Seit November 2021 wird Vaxzevria in Deutschland nicht mehr verimpft, auch Johnson&Johnson wird nicht mehr verwendet.
Alle Impfstoffe aktivieren das körpereigene Abwehrsystem des Körpers, die sogenannte Immunabwehr, sodass er sich gegen das Virus schützen kann. Der Körper produziert deshalb eigene Abwehrstoffe, die den Körper gegen das Virus schützen. Der Körper „lernt“ durch die Impfung, wie er sich selbst verteidigen kann.
Alle Impfstoffe schützen sehr gut davor, schwer an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu versterben. Es gibt nach dem aktuellen Wissensstand keine deutlichen Unterschiede in der Wirksamkeit der Impfstoffe. Es ist sicher, dass alle Impfstoffe schon nach der ersten Impfung gut und nach der zweiten Impfung sehr gut schützen.
Wer noch gar nicht gegen Covid-19 geimpft wurde, sollte jeweils zweimal im Abstand von einigen Wochen mit einem mRNA Impfstoff von BioNTech/Pfizer (BioNTech) oder Moderna (Spikevax) geimpft werden.
In Deutschland bekommen vor allem jüngere Menschen zwischen 12 und 30 Jahren den Impfstoff von BioNTech/Pfizer. BioNTech ist in der EU jetzt auch für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zugelassen, diese erhalten einen speziellen Kinderimpfstoff mit etwas geringerer Impfdosis.
Spikevax von Moderna ist aktuell weiterhin für Menschen ab 18 Jahren zugelassen.
Der Impfstoff Vaxzevria der Firma AstraZeneca war ebenfalls ab 18 Jahren zugelassen. Seit Ende November 2021 wird dieser Impfstoff in Deutschland nicht mehr verimpft.
Der Impfstoff von Johnson&Johnson ist ebenfalls ab 18 Jahren zugelassen, wegen einer geringen Impfwirkung wird dieser Impfstoff in Deutschland nicht mehr oder kaum noch verimpft. Wer eine einmalige Impfung mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson erhalten hat, sollte für einen besseren Impfschutz unbedingt ab 4 Wochen nach der Impfung eine zweite Impfung mit einem mRNA Impfstoff (Spikevax oder BioNTech) erhalten. Eine einmalige Impfung mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson bietet nach heutigem wissenschaftlichem Stand keinen ausreichenden Impfschutz.
In Deutschland kann man aktuell wählen zwischen Spikevax der Firma Moderna und Comirnaty von BioNTech/Pfizer. Comirnaty wird aber hauptsächlich für Menschen bis zum 30. Lebensjahr verwendet. Ältere Menschen sollten vorrangig Spikevax erhalten.
Was passiert direkt nach der Impfung?
Der Körper reagiert auf den Impfstoff und bildet eigene Abwehrstoffe. Manchmal gibt es deshalb Reaktionen des Körpers, die man auch spürt und die unangenehm sind. Meist sind diese Reaktionen auf die Impfung leicht und nach wenigen Tagen wieder weg. Mögliche Impfreaktionen sind: Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle, rote Haut oder Schwellungen. Es kann auch zu Erschöpfung, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Muskelschmerzen kommen.
Unsere Körper sind alle unterschiedlich. Deshalb reagieren unsere Körper auch unterschiedlich. Manche Menschen spüren die Reaktionen auf die Impfung deshalb stärker, viele schwächer und manche sogar gar nicht.
Die Reaktion auf das Impfen ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass die Impfung wirkt und der Körper anfängt, sich zu schützen.
Nebenwirkungen sind nicht gut und können auch gefährlich sein. Sie sind aber auch extrem selten. Eine typische aber seltene Nebenwirkung ist zum Beispiel eine allergische Reaktion auf den Impfstoff.
Wenn man nach dem Impfen zum Beispiel Fieber bekommt und das Fieber nach 3 Tagen nicht weg ist, sollte man einen Arzt aufsuchen. Auch wenn nach einer Impfung mit dem Impfstoff Vaxzevria der Firma AstraZeneca oder dem Impfstoff der Firma Johnson&Johnson starke Kopfschmerzen auftreten und über mehrere Tage anhalten, sollte ein Arzt schnell aufgesucht werden.
Mögliche Impfreaktionen sind: Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle, rote Haut oder Schwellungen. Es kann auch zu Erschöpfung, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Muskelschmerzen kommen.
Alle Nebenwirkungen sind extrem selten! Bei allen Impfstoffen kommen zum Beispiel ab und zu allergische Reaktionen vor. Bei den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson&Johnson kam es in extrem wenigen Fällen zu Blutgerinnseln. Bei Spikevax von Moderna und Comirnaty von BioNTech/Pfizer wurden sehr seltene Fälle einer mild verlaufenden Herzmuskel-/Herzbeutelentzündung beobachtet. Da dies, wenn überhaupt, meist bei Menschen unter 30 Jahren passiert, soll diesen jungen Menschen der Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer gegeben werden, der diese Nebenwirkung noch seltener vorweist als der Impfstoff Spikevax von Moderna.
Bereits die erste Impfung bietet einen Schutz vor einem schweren oder tödlichen Verlauf. Dieser hält allerdings nur einige Wochen an und ist nicht ausreichend gut, daher soll immer auch die zweite Impfung erfolgen. Bei der ersten Impfung erhält man bereits den Termin für die zweite Impfung.
Nach zweifacher Impfung besteht bei den mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna wie auch bei Vaxzevria von AstraZeneca ein Impfschutz von 90 % gegen einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung (z. B. Behandlung im Krankenhaus) und ein Impfschutz von etwa 75 % gegen eine Ansteckung mit COVID-19 generell.
Experten sagen aktuell, dass der Impfschutz möglichst bis zum Ablauf eines halben Jahres nach der zweiten Impfung erneuert („geboostert“) werden soll, weil der Impfschutz nach ca. 6 Monaten deutlich abnimmt. Dies betrifft alle Menschen.
Bei anderen Impfungen ist das ähnlich. Eine Schutzimpfung gegen Influenza (Grippe) sollte zum Beispiel einmal jährlich erfolgen, eine Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) alle 10 Jahre erneuert werden.
Ja. Mit zunehmendem Alter schwächelt auch das körpereigene Abwehrsystem. Nach dem Stand der aktuellen Erkenntnisse über die Impfung gibt es aber auch noch im hohen Alter einen ausreichenden Schutz durch die in der EU zugelassen Impfstoffe.
Ja. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer ist, ist eine Übertragung möglich. Nach jetzigem Kenntnisstand sind aber die Krankheitsverläufe bei geimpften Personen in aller Regel leicht.
Ja, aber eine Impfung wird in diesem Fall erst drei Monate nach positivem PCR-Test (Rachenabstrich) empfohlen, um eine Bildung der dann noch vorhandenen Immunabwehr gegen das Virus nochmals anzuregen. Wenn bei einer Blutuntersuchung Antikörper gegen COVID-19 nachgewiesen wurden, kann eine Impfung schon 4 Wochen nach dem Blutergebnis erfolgen.
Wer zwischen den ersten beiden Impfungen an Corona erkrankt, sollte sich auch an die oben genannten Abstände halten, genauso wird es aktuell bei Auffrischungsimpfungen („Booster“) empfohlen.
Ja. Die aktuellen Verhaltensregeln in der Pandemiesituation gelten weiterhin. Man kann auch nach dem Impfen noch Corona übertragen. Die Sicherheitsvorschriften gelten deshalb weiterhin.
Sie sind vor einem schweren oder tödlichen Verlauf der Coronavirus-Erkrankung geschützt.
Eine Infektion mit dem Corona-Virus ist durch die Impfung sehr viel unwahrscheinlicher.
Es ist sehr viel unwahrscheinlicher, dass Sie selbst einen anderen Menschen mit dem Corona-Virus infizieren.
Abgesehen von den gesundheitlichen Vorteilen können Sie vielen Freizeitbeschäftigungen nachkommen, die ohne eine Impfung so nicht machbar wären. Sie können wieder in Cafés gehen, Freunde treffen und mehr Freizeit genießen, wenn Sie die Impfung nachweisen.
Bekannt geworden sind verschiedene Modelle im Umgang mit der Pandemie, die heute verwendeten Modelle nennen sich 3G, 2G und 2G+.
3G bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte, genesene oder am Tag des Besuchs negativ getestete (Schnelltest/Antigentest oder PCR Test) Menschen möglich.
2G bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte oder genesene Menschen möglich.
2G+ bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte oder genesene Menschen möglich, wenn diese am Tag des Besuchs zusätzlich einen aktuellen negativen Test (Schnelltest/Antigentest oder PCR Test) vorweisen können.
Welche Risiken gibt es?
Alte und kranke Menschen haben ein sehr viel höheres Risiko, schwer zu erkranken oder an Covid 19 zu versterben. Personen, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben, haben ein größeres Infektionsrisiko. Dazu zählen zum Beispiel Ärzte, Krankenpfleger, Personen in Sammelunterkünften, die Polizei oder Lehrer.
Menschen in Sammelunterkünften haben ein hohes Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, weil hier viele Menschen auf engem Raum zusammenleben. Das macht Abstandhalten extrem schwierig. Das Risiko einer Ansteckung steigt. Deswegen ist das Impfen umso wichtiger.
Nein! Die Impfstoffe wurden bereits vor längerer Zeit an Freiwilligen getestet. Inzwischen sind über 8,5 Milliarden Impfstoffdosen (Stand Dezember 2021) weltweit verimpft worden. Dies bedeutet, dass man von einem guten Impfschutz gegen COVID-19 bei der Hälfte oder mehr als der Hälfte der gesamten Weltbevölkerung ausgehen kann.
Ja. Gerade dann sollten Sie geimpft werden, da das Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-Erkrankung für Sie erhöht ist. Menschen mit schweren Vorerkrankungen wurden in Deutschland daher zunächst als erste geimpft.
Die STIKO spricht eine Impfempfehlung für ungeimpfte Schwangere ab dem 2. Trimenon (zweites Drittel der Schwangerschaft, also erst ab dem 4. Schwangerschaftsmonat) sowie für ungeimpfte Stillende aus.
Die STIKO empfiehlt hier die Grundimmunisierung mit zwei Dosen des COVID-19 mRNA-
Impfstoffs Comirnaty von BioNTech/Pfizer. Schwangere sollen unabhängig von ihrem Alter mit Comirnaty und nicht mit Spikevax geimpft werden. Wenn die Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollte die Zweitimpfung erst ab dem 2. Trimenon (also ab dem 4. Schwangerschaftsmonat) durchgeführt werden.
Der Impfstoff BioNTech von BioNTech/Pfizer ist für Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr zugelassen. Zudem ist dieser Impfstoff in der EU jetzt auch für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zugelassen, diese erhalten einen speziellen Kinderimpfstoff mit etwas geringerer Impfdosis.
Menschen, die sich krank fühlen und beispielsweise erhöhte Temperatur haben (ab 38,5°C oder höher) sollten erst geimpft werden, wenn sie wieder gesund sind.
Nein. Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass die Impfung unfruchtbar macht.
Es kam zu einem Impfstopp, weil man mögliche Komplikationen durch manche Impfstoffe zunächst genauer erforschen wollte. Die Sicherheit aller Menschen ist immer das Wichtigste. Deshalb wird so genau geforscht.
Wie kann ich mich impfen lassen?
Ja. In Niedersachsen gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich anzumelden. Man kann mit einer impfenden Arztpraxis einen Termin vereinbaren oder ohne Termin zu einer Sammelimpfveranstaltung gehen, die immer wieder von mobilen Impfteams angeboten werden. Wo solche Veranstaltungen angeboten werden, kann man sehr gut über das Internet erfahren:
https://impfen-schuetzen-testen.de/impfen/
Weiterhin existiert eine Hotline für alle Menschen in Niedersachsen, die sich Informationen rund um die Impfung gegen das Coronavirus einholen möchten.
Die Nummer der Hotline lautet: 0800 99 88 665
Die Hotline ist von montags bis samstags in der Zeit von 8 bis 20 Uhr erreichbar.
An Sonn- und Feiertagen ist die Hotline geschlossen.
Online-Impfportal in deutscher Sprache:
https://www.impfportal-niedersachsen.de
Bei der Arztauskunft Niedersachsen kann man nach Ärzten suchen, die viele verschiedene Sprachen sprechen: https://www.arztauskunft-niedersachsen.de
Vor einer Impfung hat jeder Mensch einen Anspruch auf eine ärztliche Beratung. Das gilt überall dort, wo sie eine Impfung durchführen lassen, in der Hausarztpraxis ebenso wie in einem Impfzentrum. Alle Fragen, die Sie haben, werden besprochen. Sollten Sie sich noch nicht für eine Impfung entschieden haben, können Sie sich an Ihre Hausärztin / Ihren Hausarzt mit dem Wunsch eines Beratungsgesprächs wenden.
In Deutschland impfen Impfzentren auch mit mobilen Impfteams, niedergelassene Haus- und Fachärzte, Ärzte in Betrieben und Privatärzte.
Im Frühjahr 2022 sollen auch Zahnärzte und Apotheker eine Berechtigung erhalten, gegen COVID-19 zu impfen.
Mobile Impfteams gehören zu einem Impfzentrum und sind Teams von Ärzten und medizinischem Assistenzpersonal, die beispielsweise in Pflege- und Altersheime, in Sammelunterkünfte für Geflüchtete oder auch in Wohngegenden fahren, in denen besonders viele Menschen auf engem Raum leben. Sie impfen direkt vor Ort unter medizinischen Bedingungen. Aktuell sind ca. 200 mobile Impfteams in Niedersachsen im Einsatz.
Mehr Informationen gibt es hier:
https://impfen-schuetzen-testen.de/impfen/
https://www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/staatsministerin/corona
https://www.niedersachsen.de/Coronavirus
https://www.zusammengegencorona.de/
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/COVID-19.html
Rechtliche Fragen
Grundsätzlich ja. Ob man sich gegen COVID impfen lassen will oder nicht, entscheidet man in Deutschland selbst. Wenn man in bestimmten Berufen arbeiten will, besteht aber eine Impfpflicht. Diese gilt ab dem 15. März 2022 für alle Menschen, die in Gesundheitseinrichtungen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten.
Wer nicht geimpft ist, hat zudem oft eingeschränkte Möglichkeiten, sich im Alltag zu bewegen. Es gibt verschiedene Modelle im Umgang mit der Pandemie, die heute verwendeten Modelle nennen sich 3G, 2G und 2G+.
3G bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte, genesene oder am Tag des Besuchs negativ getestete (Schnelltest/Antigentest oder PCR Test) Menschen möglich.
2G bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte oder genesene Menschen möglich.
2G+ bedeutet: Zutritt ist nur für geimpfte oder genesene Menschen möglich, wenn diese am Tag des Besuchs zusätzlich einen aktuellen negativen Test (Schnelltest/Antigentest oder PCR Test) vorweisen können.
Nein. Niemand wird bestraft. Die Impfung ist freiwillig.
Nein. Ob man sich impfen lässt oder nicht, wird nicht bestraft und hat auch keine Auswirkungen auf ein laufendes Asylverfahren.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland. Die Kommission besteht aus 16 ehrenamtlichen Experten. Das Gremium beschäftigt sich mit Fragen zu Schutzimpfungen und Infektionskrankheiten und gibt Impfempfehlungen.